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Raw Cheesecake ohne Milch & ohne Backen

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Die Portugiesen haben ein Händchen für Süßes, Natas nennen sie die cremigen Küchlein, oder auch Pasteis oder Bolos. Ich war vor dem Urlaub so gut wie runter vom weißen Zucker, aber naja – man muss doch in fremde Kulturen richtig eintauchen, oder? Portugal ohne Natas ist wie Bangkok ohne Tuktuk, London ohne Doppeldecker, Hamburg ohne Fischbrötchen. Als wäre man gar nicht dagewesen eben. Ich habe mich deshalb durchgerungen und jeden Tag Nata bestellt. Für die Völkerverständigung und die portugiesische Kultur. Und wie das so ist mit einer Sucht, ist man nach einem Rückfall zack schnell wieder drauf und der Körper fragte jeden Tag zur Nachmittagszeit: Wo ist das Nata?

Rezept für gesunden raw cheesecake

Ein Nata hat mich richtig umgehauen, so lecker war das. Leider habe ich mir das mit meinem Freund geteilt, jeder hat von einer Seite angefangen das Törtchen zu essen – zur Mitte hin wurden die Gabelstiche schneller, um  bloß nicht dem anderen einen Bissen zu viel zu überlassen. (Ja, wir lieben uns wirklich.) Das Dessert, um das wir kämpften, war eine Art Biskuitrolle aus saftigem Teig mit leichter Lebkuchennote und süßer Creme. Ich glaube, es hieß Bolo de Bolocha. Ohne Frage eine Sünde aus massig Zucker, Milchprodukten und Weißmehl. Auweia. Ich nahm mir daher vor, zuhause eine gesunde Variante davon auf die Beine zu stellen. Das Ergebnis zeige ich euch heute – ich habe es raw cheesecake getauft, weil es tatsächlich einem klassischen Cheesecake mit Blaubeeren ähnelt. Es schmeckt wundervoll, der Teig aus gemahlenen Haferflocken, Datteln und Kokosöl bekommt durch ein paar Löffelchen Kokosblütenzucker eine besondere Note, dazu die fruchtige Creme aus Blaubeeren und Chia-Samen und als cremiger Abschluss das Frosting aus Cashewnüssen und Vanille. Das Frosting ist super, falls ihr eine gesunde Alternative zum kalorienreichen Puderzucker-Frischkäse-Frosting sucht.

Oh ja, baby, we are talking healthy desserts here. Fürs Auge und Extra-Vitamine kommen obendrauf ein paar Bienenpollen, mein neu entdecktes „Superfood“. Dazu ein kleiner Exkurs…

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Bienenpollen, ein kleines Wundermittel von Mutter Natur

Bienenpollen? Ja, genau, oder auch Blütenpollen oder Blütenstaub. Dabei handelt es sich  aber nicht um die Pollen, die durch die Luft wirbeln und Allergiker verrückt machen. Die Pollen, über die wir hier sprechen und die als Nahrung in Bio-Läden verkauft werden, sind die kleinen Teilchen aus den männlichen Keimzellen der Pflanzen, die die Bienen aus den Blüten sammeln. Sie reichern diese dann mit einer klebrigen Substanz aus ihrem Bäuchlein an, damit es an ihren Beinen haften bleibt. Wenn ihr mal eine Biene ganz nah beobachtet, seht ihr kleine Päckchen an ihren Beinen – darin transportieren sie die Pollen. Am Ende sind die Päckchen so vollgestopft, dass der Inhalt ein kleiner goldener Klumpen geworden ist – voilà, der Bienenpollen. Mehr dazu könnt ihr z.B. hier erfahren. Genau diese Pollen jedenfalls sollen für uns Menschen super gesund sein.

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Voller Proteine und Enzyme, enthalten Blütenpollen alle 22 Amino-Säuren, die unser Körper braucht, dazu Vitamine und Mineralien. Bienenpollen sollen angeblich so dicht vollgepackt mit guten Sachen sein, dass man seinen Körper erst langsam an diese kleine Energie-Bombe gewöhnen soll, ein Teelöffelchen davon am Tag zum Start z.B. auf dem Porridge oder Smoothie. Den Geschmack lieben viele, ich finde ihn ehrlich gesagt gewöhnungsbedürftig – er erinnert mich an die kleinen bunten Ahoi-Brause-Päckchen, die ich als Kind beim Kiosk für zehn Pfennig kaufte und aus der klebrigen Tüte in den Mund drückte. Teelöffelweise mag ich es daher nicht essen, aber als gesunde Zugabe auf Desserts z.B. finde ich es wunderbar.

Bienenpollen sollen immense Energielieferanten sein, daher sehr gut wirken, wenn man viel Stress hat und viel leisten muss, sie sollen sich positiv auf das Gewicht bzw. das Abnehmen auswirken, toll für die Haut und die Steigerung der Fruchtbarkeit von Mann und Frau sein (Blütenpollen gelten wohl seit jeher als besonderes Aphrodisiakum für Männer). Manche empfehlen sogar die regelmäßige Einnahme bei starkem Haarausfall und schwören auf eine positive Wirkung dabei.

Allergiker sollten sich vor der Einnahme von Bienenpollen bitte informieren, ob sie dies vertragen würden. Manche Quellen behaupten, dies sei nicht zu empfehlen, andere empfehlen die Einnahme dagegen gerade als Gegenmittel, um eine Allergie zu lindern. Da ich kein Allergiker bin, habe ich mich damit nicht näher beschäftigt und kann hierzu keine valide Empfehlung geben.

Zurück zum eigentlichen Thema dieses Beitrags: Dem Rezept für dieses raw dessert – ich habe es jetzt mal als raw cheesecake klassifiziert, als gesunder Trifle würde es jedoch ebenso durchgehen.

Raw Cheesecake mit Blaubeeren – ohne Milch & Backen
 
Raw Cheesecake ohne weißen Zucker, Weißmehl und Milchprodukte - lauter gesunde Zutaten und ohne Backen in zwanzig Minuten zubereiten. Die Einweichzeiten für Nüsse vorher beachten!
Autor:
: Dessert
Zutaten
  • 100 Gramm Haferflocken (für eine glutenfreie Variante beim Kauf auf als glutenfrei gekennzeichnete Haferflocken achten, normale Haferflocken enthalten meist etwas Gluten)
  • 4 Esslöffel Kokosöl
  • 2 Esslöffel Kokosblütenzucker (ein tolles Preis-Leistungsverhältnis z.B. der von Veganz, die vegane Marke gibt es jetzt bei Edeka)
  • Handvoll Trockenfrüchte (ich nehme Aprikosen und Datteln), die ihr für ein Stunde in Wasser eingeweicht habt
  • Prise Salz
  • 100 Gramm frische Blaubeeren
  • 2 Esslöffel Chia-Samen
  • 100 Gramm Cashewnüsse (am besten über Nacht eingeweicht)
  • 1 Esslöffel Zitronensaft
  • 5 Esslöffel Getreidemilch (z.B. Hafermilch)
  • Frisch geriebene Vanille (diese Vanille-Mühle habe ich ja schon ein paar Mal dafür empfohlen, lohnt sich wirklich)
So wird's gemacht
  1. Für den Teig: Die Haferflocken zusammen mit dem Kokosöl, dem Kokosblütenzucker, dem Salz und den Trockenfrüchten in der Küchenmaschine für zehn Sekunden auf höchster Stufe zerkleinern, bis ein feiner Teig entsteht. In ein Glas oder eine Backform geben und gut festdrücken.
  2. Für die Blaubeercreme: Die Blaubeeren waschen (übrigens am besten immer Bio-Blaubeeren kaufen, andere sollen sehr stark Pestizid belastet sein) und ebenfalls in der Küchenmaschine pürieren. Zusammen mit den Chia-Samen in ein Glas geben und zehn Minuten quellen lassen. Dann auf den Teig schichten.
  3. Für das Cashew-Frosting: Die Nüsse nach dem Einweichen kurz mit Wasser abbrausen, dann mit dem Zitronensaft, der Milch und der Vanille in der Küchenmaschine einige Male für jeweils zehn Sekunden auf High speed durchjagen bis eine glatte Creme entsteht. Einmal mit dem Finger probieren, ob sie euch süß genug ist – falls nein, süßt gegebenenfalls mit etwas Ahornsirup nach. Das Cashew-Frosting auf den Kuchen schichten und den Kuchen für eine Stunde in den Kühlschrank stellen.

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