Dieses Buch ist für alle Ernährungsfreaks eine echte Perle: Im wunderbar kurzweiligen „Fix your mood with food“ erklärt TCM-Expertin Heather Lounsbury, was die richtige Ernährung alles heilen kann bzw. wie falsche Lebensmittel krank machen. Dabei bringt sie die Basics der Traditionellen Chinesischen Medizin und ihrer Wirkweise super verständlich auf den Punkt.
Letztens am Flughafen: Ein elfstündiger Flug lag vor mir und das Bordprogramm an Spielfilmen hatte mich schon auf dem Hinflug enttäuscht. Ich stöberte also in der Auswahl des Airport-Buchladens in der Hoffnung etwas Kurzweiliges zu finden, das die Zeit wie im Fluge vergehen lassen würde. Zwischen Nicholas Sparks Schmonzetten tat ich dann ein echtes Juwel auf, das mich tatsächlich den ganzen Nachtflug über wach hielt, sogar die nächsten Wochen beschäftigte und seit dem griffbereit auf dem Küchentisch liegt. Es handelt sich natürlich nicht um einen Gänsehautthriller oder eine Crime Story, sondern um „Fix your mood with food“ von Heather Lounsbury, ihres Zeichens eine studierte Vertreterin der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). In dem Buch führt sie uns in die Geheimnisse der TCM ein und erklärt die alte Wissenschaft so leicht und verständlich, dass es sich wie ein Roman liest.
Zu jedem Organ gehört eine Emotion
Im TCM wird jedem wichtigen Organ damit verbundene Emotionen zugeschrieben. So machen sich unterdrückte Wut und Ärger beispielsweise im Bereich der Leber bemerkbar und verursachen dort eine Störung. Die Störung resultiert nicht unbedingt in einem direkten Leberschaden, sondern verursacht der Leber zugehörige Krankheitssymptome wie z.B. PMS, Muskelkrämpfe, nächtlicher Schweiß oder ein trockener Mund. Ein anderes Beispiel sind Trauer und Kummer, die sich auf körperlicher Ebene im Bereich der Lunge bemerkbar machen. Hier wären mögliche Symptome laut TCM beispielsweise mit diesem Organ zusammenhängen, z.B. ständige Erkältungen, Kurzatmigkeit oder Müdigkeit.
Nun gibt es zu jedem Krankheitsbild bzw. jedem damit verbundenen Organbereich bestimmte Lebensmittel, die dort auftretende Störungen wieder ins Lot bringen können. Und wir reden hier nicht von teuren Superfoods à la Goji oder Spirulina, sondern von Avocados, Kohl, Birnen, Erbsen, Sonnenblumenkernen und so weiter. Hinten im Buch gibt es Übersichten, wo Beschwerden bzw. Krankheiten oder Störungen bestimmten Lebensmitteln gegenüber gestellt werden. So eignet sich das Buch als super Nachschlagewerk, um zu prüfen, was man bei welcher Störung essen sollte und was eher vermeiden.
Fallbeispiele veranschaulichen die Wirkung von TCM
Richtig anschaulich wird das Ganze anhand von Fallbeispielen aus Heathers Praxis. Die Gute hat nämlich eine TCM-Praxis in Los Angeles und das klingt natürlich erstmal nach ziemlich oberflächlichem Eso-High Life. Ist es aber nicht, Heather weiß genau wovon sie spricht und sie tut das in einer sehr laienverständlichen Sprache (auch wenn es das Buch leider bislang nur in Englisch gibt). Seit über 15 Jahren therapiert Heather Menschen mit TCM, also mit Akupunktur, Kräutern und Ernährungsberatung, und um jetzt doch nochmal ein bisschen Glamour in ihre Vita zu werfen – sie hat sogar Carmen Electra therapiert, so ein Hollywood-Hottie. Aber wer braucht schon Carmen Electra… das Buch ist auch ohne Promibeweis toll. Die Fallbeispiele jedenfalls beschreiben, mit welchen körperlichen und emotionalen Beschwerden ein Patient zu ihr kam und wie sie ihm dann geholfen hat. Zum Beispiel eine Frau, die unter Ekzemen am Körper litt, häufig Heihunger auf Süßes hatte, ständig müde war, Schilddrüsenprobleme hatte und viel grübelte und sich sorgte. Nach ein paar Monaten waren anhand einer Ernährungsumstellung und Akupunktur die Symptome alle verschwunden.
Ernährungsumstellung lässt Krankheiten verschwinden
Neben konkreten Lebensmitteln, die bei bestimmten Sachen helfen, legt Heather dar, wie ungesund generell die heutige Ernährungsweise vieler Menschen ist: Viel (versteckter) Zucker, Fertigprodukte, Milchprodukte, Weizenmehl, wenig Gemüse. Viele ihrer Patienten ernähren sich anhand der „Standard American Diet“, das heißt: Viel Junk food, Kaffee, Zucker, wenig Frisches. Kein Wunder, dass die halbe Welt an Unverträglichkeiten, Verdauungsproblemen und anderen Zivilisationsbeschwerden wie schlechter Haut, PMS, Rücken- und Gelenkschmerzen, Depressionen und Übergewicht leidet. Die Ernährung mag nicht allein daran schuld sein, aber Heather zeigt, welchen erheblichen Anteil sie daran hat und wie man mit den richtigen Lebensmitteln sogar schwerere Krankheiten heilen kann. Auch unsere Gefühle werden von dem was wir essen, beeinflusst. So sollen beispielsweise zwei Handvoll Cashew Nüsse dieselbe Wirkung haben wie eine Pille Prozac (ein Antidepressionsmittel) – whaat? Das Buch macht solche Lust auf eine Ernährungsumstellung, dass man nach dem Lesen sofort Zucker, Weißmehl und Co. aus den Schränken verbannen möchte (habe ich jedenfalls getan). Und dabei geht es eben nicht um „Verzicht“, sondern im Gegenteil, wenn man einmal erkannt hat, wie gut einem die richtige Ernährung tut, möchte man gar nichts anderes mehr essen, sondern immer mehr „neue“ Lebensmittle entdecken. Das Buch öffnet einem die Augen, was man sich eigentlich antut und lässt einen die Gemüseabteilung im Supermarkt plötzlich als eine Art Apotheke ansehen.
Das Buch könnt ihr hier bestellen, wie gesagt leider bislang nur auf Englisch erschienen, aber wirklich einfach zu verstehen:
„Fix your mood with food“ bestellen
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